Bei der HSG Wesel spielt auch die Angst eine Rolle

NRZ, 1.12.2019

Der Verbandsliga-Handballer der HSG Wesel verlieren mit 28:33 beim TV Kapellen. HSG-Trainer wundert sich über die Phase ab der 25. Minute.

Die Verbandsliga-Handballer der HSG Wesel bleiben in dieser Spielzeit in ihren Leistungen schwankend. Nach dem überzeugenden Auftritt bei der Zweitvertretung der DJK Adler Königshof am vergangenen Wochenende (26:24) unterlag das Team von Trainer Jan Mittelsdorf am Sonntagmittag im Gastspiel beim TV Kapellen mit 28:33 (13:19) und zeigte vor allem in der zweiten Halbzeit einen wenig begeisternden Auftritt.

Mit 8:10-Punkten stehen die Weseler dennoch weiterhin im gesicherten Mittelfeld. „Wir sind mit dieser Fünf-Tore-Niederlage am Ende noch gut bedient”, sagte ein restlos enttäuschter HSG-Coach nach der Partie. „25 Minuten war in unserem Spiel alles gut, aber danach haben wir komplett den Faden verloren.“

Bis zur 25. Minute die Partie offen gehalten

Die Weseler Handballer waren nach Kapellen gereist und hatten sich nach ihrem letzten Erfolg durchaus Chancen ausgerechnet, um dort zu punkten. Und trotz des kurzfristigen Ausfalls von Dennis Vengels (privat verhindert) machten die Mittelsdorf-Schützlinge ihre Sache zunächst sehr gut. Die HSG Wesel lag in der Auftaktphase gleich mehrmals in Führung und hielt die Begegnung bis zur 25. Spielminute beim Stande von 14:13 für den Gastgeber offen.

Plötzlich läuft bei der HSG gar nichts mehr

Dann aber ging im Spiel nach vorne plötzlich überhaupt nichts mehr. Innerhalb weniger Minuten setzen sich die Hausherren bis zum Seitenwechsel mit 19:13 ab. „In dieser Phase haben wir alles falsch gemacht”, so Jan Mittelsdorf. „Wir haben Angsthandball gespielt, unfassbar viele technische Fehler gemacht und vor allem im Abschluss nur schlechte Entscheidungen getroffen“, fügte der Trainer hinzu

Wer gedacht hatte, die Gäste hätten die Pause genutzt, um sich zu sammeln, sah sich gleich zu Beginn der zweiten Hälfte getäuscht. Der Gastgeber baute seine Führung in der ersten Phase der zweiten Halbzeit konstant Tor um Tor aus und führte nur zehn Minuten später vorentscheidend mit zehn Toren Differenz (26:16). Erst in der Folge ließ es der TVK im Gefühl des sicheren Sieges ein wenig entspannter angehen. Das bot den Weselern immerhin die Gelegenheit, das Ergebnis ein wenig freundlicher zu gestalten, ernsthaft gefährden konnten sie ihren Kontrahenten allerdings nicht mehr.

„Das war heute in der Summe viel zu wenig”, so Mittelsdorf in seiner Analyse. „Wir haben uns komplett den Schneid abkaufen lassen und keine Lösungsansätze mehr gefunden.”

HSG: Baatz, Hünting; Müngersdorf (7), Borowski (2), Hoffmann (3), Rotte (2), Daniel Weber (9/1), Popovic, Steffens (2), Jacobi (3).