HSG ist dem Spitzenreiter nicht gewachsen.
HSG – MTV Rheinwacht Dinslaken 23:26 (8:13)
Im Lokalderby, das gleichzeitig das Spitzenspiel zwischen den Plätzen eins und vier war, wollte sich die HSG für die schmerzliche Hinspielpleite (16:29) revanchieren. Diese Revanche ist missglückt. Die HSG ist dem Gegner im Lokalderby 60 Minuten lang unterlegen, zieht sich aber achtbar aus der Affäre.
Bereits in der torarmen Anfangsphase deutete sich ein Kampf beider Abwehrreihen an, die wohl mit zum Besten gehören, was die Verbandsliga zurzeit zu bieten hat. Nach acht Spielminuten stand es lediglich 1:1, wobei der einzige Gästetreffer aus einem Siebenmeter resultierte. In der Folgezeit schaffte es jedoch lediglich der Ligaprimus aus Dinslaken, sich geeignete Mittel gegen die gegnerische Abwehrwand auszudenken. Ein ums andere Mal wurde der schnauzbärtige Kreisläufer Christoph Enders in Szene gesetzt. Er brach der HSG durch seine zehn Treffer und etliche herausgeholte Strafwürfe letztlich das Genick. So erspielte sich Dinslaken eine 8:3-Führung (15.), die es bis zur Pause verteidigte. Erneut zeigte sich bei der HSG eine eklatante Abschlussschwäche. Fand man einmal eine Lücke in der robusten Gästedeckung, scheiterte man zu häufig an Schlussmann Nicklas Bell, der einigen HSG-Akteuren noch als Teamkollege aus Schermbeck bekannt ist. Hier zeigte sich neben Björn Fehlemann vor allem Fabian Gorris, der zwei Siebenmeter vergab, besonders anfällig.
Trotz des klaren Rückstandes steckte die HSG nicht auf und zeigte vor 250 Zuschauern eine ansprechende zweite Hälfte. Auch wenn man dem Gegner, der stets mindestens mit drei Toren führte, nicht mehr gefährlich werden konnte, spielte man zweitweise ansehnlichen Tempohandball. Es gelang nun besser durch schnelles Passspiel, Druck auf die Deckung auszuüben. So fuhr Enders eine Viertelstunde vor Schluss im Zweikampf mit Daniel Weber den Ellenbogen aus und sah zurecht die rote Karte. Dies sorgte zwar nochmal für erhitzte Gemüter auf Tribüne und Spielfeld, jedoch nicht mehr für die Wende, weil der HSG noch immer zu viele einfache Fehler unterliefen, die sofort durch die erste Welle bestraft wurden. Eine doppelte Überzahlsituation nutzte die HSG nicht zur Ergebnisverkürzung. Spätestens das 24:19 (54.) entschied das Spiel. Die letzten HSG-Tore waren lediglich Ergebniskosmetik.
Auch wenn durch die beiden Niederlagen in Geistenbeck und gegen Dinslaken Aufstiegsplatz vier vorerst abgegeben wurde, befinden sich die Hansestädter noch immer mitten im Kampf um die oberen Mittelfeldplätze der Liga. In den nun folgenden Spielen gegen die Gegner aus der unteren Tabellenregion, gilt es wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Am 06.03. fährt die HSG zum Tabellenzwölften nach Moers. Hierbei erhält sie Unterstützung durch Christian Pannen. Der Ex-Coach sitzt bei den restlichen Saisonspielen neben Sven Esser auf der Bank und soll motivierend sowie taktisch auf die Mannschaft einwirken.
HSG: A. Schnier, Busjan; Timmermann, Borowski, Fehlemann, Hermann, Daniel Weber (4), Walla (3), Rühl, Dominik Weber (1), C. Schnier (6/3), Heffels (3), Gorris (6).