HSG Wesel setzt auf ihre starke Abwehr
Presse, RP 9.12.2016
Der Neuling in der Handball-Oberliga erwartet in der letzten Heimpartie des Jahres am Sonntag die DJK Unitas Haan. Eine gute Leistung in der Defensive soll für den Tabellenfünften dabei erneut der Schlüssel zum Erfolg sein. Von Andreas Nohlen
Wenn die Liste der Ausfälle lang ist und die Leistung nach Einschätzung des Trainers nicht so toll war, man als Aufsteiger aber trotzdem auswärts gewinnt und sein Punktekonto auf 11:7 verbessert, dann scheinen die sportlichen Sorgen insgesamt überschaubar zu sein. Dies ist bei der HSG Wesel der Fall. Die Mannschaft von Trainer Sven Esser erwartet zum Abschluss des zehnten Spieltags am Sonntag um 16 Uhr den Tabellensiebten DJK Unitas Haan (9:9-Punkte) in der Halle Nord.
Ein unbeschriebenes Blatt ist der Gast für die HSG nicht. „Natürlich haben wir Informationen über den Gegner. Es wäre fahrlässig, auf diesem Niveau nicht zu versuchen, sich bestmöglich vorzubereiten“, sagt Sven Esser. Für den Trainer des Tabellenfünften besitzt aber Priorität, dass die Weseler sich auf die eigene Leistung und die personellen Möglichkeiten konzentrieren. Beim letzten Punkt gibt es wie in den Wochen zuvor etliche Fragezeichen.
Daniel Weber und Niklas Weghaus plagen sich mit Bänderproblemen im Fußgelenk herum. Fyn Walla ist beim 23:20-Erfolg bei der SG Überruhr umgeknickt. „Das scheint aber nicht so schlimm zu sein“, sagt Esser, der hofft, dass der Abwehrspezialist und Kreisläufer ohne Einschränkungen dabei sein kann. Fabian Gorris erzielte beim Sieg in Überruhr neun Treffer, obwohl es im Oberschenkel zwickte. Die Probleme sind noch nicht komplett ausgestanden. Beschwerden in der Schulter hat Dominik Weber. Christoph Heffels, der sich im Training den Daumen ausgekugelt hat, ist nicht dabei.
Da somit die Alternativen gerade auf der rechten Position im Rückraum wieder überschaubar sind, kommt es einmal mehr auf gute Deckungsarbeit an. „Mit nur 23 Toren gewinnt man in dieser Liga nicht viele Spiele“, sagt Esser mit Blick auf den Erfolg in Überruhr. Erst einmal hat die HSG in dieser Saison mehr 30 Gegentreffer kassiert – beim 36:32 gegen den SV Neukirchen.
Eine Schlüsselrolle kommt mal wieder dem Schlussmann zu. Adrian Schnier, der 2015 vom TV Jahn Hiesfeld zur HSG wechselte, präsentiert sich regelmäßig in Bestform. „Wir wussten, dass wir einen überdurchschnittlichen Torwart aus einer Oberliga-Mannschaft bekommen. Allerdings hat er damals quasi keine Vorbereitung mit uns absolviert“, sagt Esser. Trotzdem war Schnier zusammen mit dem weiter an seinem Comeback arbeitenden Keeper Richard Kalus bereits in der Verbandsliga ein zuverlässiger Rückhalt. Jetzt habe er die volle Vorbereitung mitgemacht, sei sehr trainingsfleißig und das Zusammenspiel mit der Abwehr funktioniere noch besser, so Esser.
Für die HSG ist es das letzte Heimspiel des Jahres. „Da hoffen wir natürlich auf den einen oder anderen zusätzlichen Zuschauer“, sagt Sven Esser. Eigenwerbung hat die HSG Wesel bislang reichlich betrieben, weil sie als Neuling deutlich über dem Soll liegt.