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Verbandsliga-Aufsteiger HSG Wesel besser als erwartet

NRZ, 21.12.2014

Wesel. Sie sind eine Woche früher in die Winterpause gegangen und steigen am 18. Januar mit dem Heimspiel gegen Neukirchen eine Woche später wieder ein. Doch auch wenn die Konkurrenten in der Zwischenzeit die Tabelle in der Handball-Verbandsliga gerade rücken, in die Abstiegszone bekommen sie die HSG Wesel in der Hinrunde nicht mehr.

„Unser derzeitiger sechster Platz ist eine tolle Momentaufnahme. Damit hatten sicherlich die wenigsten Leute gerechnet“, sagt Sven Esser, Trainer des Aufsteigers, der nach elf Partien eine ausgeglichene Bilanz von 11:11 Punkten aufweist. „Wir müssen zusehen, dass wir besser als in der letzten Saison aus der Pause kommen, um dann möglichst schon im Januar Planungssicherheit für die nächste Saison zu haben.“

Die Aussichten, diesmal länger in der Verbandsliga zu bleiben als beim letzten Anlauf vor zwei Jahren, sind also deutlich besser. „Man muss aber fairerweise auch sagen, dass die Ausgangsposition deutlich vielversprechender ist“, erinnert Esser daran, dass mit Hüls bereits vor der Saison eine Mannschaft zurückgezogen hat und mit Dülken ein neu formiertes, sehr junges Team mit geringen Chancen auf den Klassenerhalt ins Rennen geschickt wurde.

„Zudem haben wir im Kader ganz andere Möglichkeiten als die Mannschaft vor zwei Jahren“, so der Weseler Trainer. „Damals mussten mit Christian Pannen, Björn Fehlemann und Fabian Gorris drei Rückraumspieler quasi über 60 Minuten funktionieren. Heute haben wir mehr Alternativen, die Leute mehr Pausen und wir auch mehr Flexibilität zu reagieren.“

So hat sich in der Abwehr Rückkehrer Oliver Rühl als die erwartete Verstärkung entpuppt. „Wenn er zusammen mit Michael Nölscher oder auch Fyn Walla hinten den Mittelblock bildet, dann ist da schon Stabilität drin“, sagt Esser über die Abwehr, die im Schnitt rund 24 Gegentore kassiert.

Vorne spielt sich Pascal Prchala immer mehr in den Vordergrund. „Er ist ein Spielertyp, wie wir ihn noch nicht hatten“, so Esser über den Neuzugang, der für über 1,90 Meter Körpergröße erstaunlich wendig ist und auch gerne in das direkte Duell geht. „Da kann es für den Abwehrspieler schon unangenehm werden, zumal er nach seinen wenigen Spielanteilen in der Landesliga bei uns nun langsam auch die Sicherheit hat“, sagt der Weseler Trainer über den Mann, der auch bei den „einfachen“ Toren gerne Verantwortung übernimmt. „Dabei haben wir uns in der vergangenen Saison doch öfters einen Ast abgebrochen“, so Esser.

Bereits in seiner zweiten Saison in Wesel ist Daniel Weber. „Er ist als Mittelmann ein ganz anderer Typ als zum Beispiel Fabian Gorris. Am Anfang der Saison hat er nicht das gezeigt, was er kann. Aber er ist auch noch sehr jung und schon seit einigen Spielen wieder auf einem sehr guten Weg“, so sein Coach.

Die größte Entwicklung seit dem letzten Verbandsliga-Abstieg spricht der 37-Jährige Außenspieler Jonathan Reinartz zu. „Es hat bei ihm Klick gemacht, was er mit seiner Sprungkraft erreichen kann. Er leistet sich kaum noch Fehlwürfe“, so Esser, der seine Torleute nicht unerwähnt lassen möchte. „Phillip Busjan und Richard Kalus sind Keeper, auf die wir uns verlassen und die eine schnelle erste Welle einleiten können.“ Die meiste Luft nach oben sieht der Trainer im Positionsangriff seines Teams.

Viel Lob spendet er dem Umfeld im Verein. „Da stecken viele Leute viel Arbeit rein – ob das Musik bei den Spielen, die Werbung oder das Hallenheftchen ist. Aber es ist auch wichtig, dass alles mitwächst“, so Sven Esser. „Und es lohnt sich, die Stimmung wird immer besser.“ Kein Wunder, auf Platz sechs.

HSG-Abwehrspezialist Fyn Walla und Gattin Lisa freuen sich über die Geburt ihres zweiten Kindes. Mutter und Sohn Tom sind wohlauf.

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