Aufbäumen kommt zu spät – HSG muss dem Gegner beim Feiern zusehen

SV Neukirchen – HSG 28:24 (15:9)
Das Hinspiel hatte die HSG noch dominiert. Im Rückspiel revanchierten sich die favorisierten Neukirchener für die 26:33-Niederlage in Wesel und machten vier Spieltage vor Saisonende den Aufstieg in die Oberliga perfekt.

Lediglich in der Anfangsphase präsentierte sich die personell stark gebeutelte HSG als ambitionierter Spielverderber. In der Deckung stand man zunächst sattelfest, dem Gegner war der Respekt aus dem Hinspiel deutlich anzumerken, weshalb man mit 2:4 (7.) in Front ging. Erst nach zehn Minuten stellte sich nach und nach der Qualitätsunterschied zwischen beiden Mannschaften ein. Nachdem neben dem privat verhinderten Fyn Walla auch noch Oli Rühl mit einer Muskelverletzung passen musste, schien die HSG der Mut zu verlieren. Daniel Weber und Björn Fehlemann besetzten die verwaisten Positionen im Mittelblock ordentlich, rieben sich aber bei hoher Zweikampfintensität (besonders Weber) hinten auf und büßten somit dringend benötigte Durchschlagskraft im Angriff ein. Diese Situation verbesserten auch die Fußverletzung Dominik Webers, der sich gar nicht erst warmlief und der Ausfall von Cedric Schnier, der sich während des Spiels unwohl fühlte, nicht. So drehte der Tabellenzweite das Spiel (6:4; 13.) und setzte sich bis zur Pause beinahe vorentscheidend ab. Dabei profitierten die Hausherren von etlichen technischen Fehlern, die sich ins Weseler Angriffsspiel schlichen. Auch in Durchgang zwei änderte sich daran nichts, weshalb der routinierte Gegner seinen Vorsprung zeitweise bis auf acht Tore ausbauen konnte. Doch frühzeitige Feierstimmung brach nicht aus, denn erneut bestätigte die HSG ihren Ruf, auch große Rückstände durch Kampf und Moral aufholen zu können. Das 22:25 (55.) ließ Zuschauer und Heimmannschaft nochmal zittern, doch der Gegner erwies sich im Gegensatz zum TV Korschenbroich II, der sich im letzten Spiel 150 Sekunden vor Schluss eine Vier-Tore-Führung aus der Hand nehmen ließ, als zu abgezockt und zog erneut davon.
Glück im Unglück hat die HSG dank der Ergebnisse der Konkurrenz. Durch die überraschenden Niederlagen von Vorst gegen Moers (31:32) sowie Kaldenkirchen in Korschenbroich (26:33) hat die HSG lediglich einen Tabellenplatz eingebüßt. Auf die Aufstiegsplätze vier und fünf haben die Rot-Weißen nun einen Punkt Rückstand, vor den Verfolgern auf den Plätzen sieben und acht einen Punkt Vorsprung. So ergibt sich für die Spielgemeinschaft die historische Chance des Aufstiegs in die Oberliga. Es gilt nun die Verletzungen auszukurieren und/oder auf die Zähne zu beißen. Am 17.04. kommt mit der Tunerschaft Lürrip der Tabellenelfte in die Halle Nord II.
HSG: Busjan, Adrian Schnier – Heffels (1), Timmermann (4), Borowski, Fehlemann (7), Matthias Kalus, Herrmann (1), Daniel Weber (2), Rühl, Cedric Schnier, Gorris (9/1).

Die Bilder vom Spiel sind hier zu sehen: 2016-04-09 SV Neukirchen – HSG Wesel