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Die Abwehr ist der Trumpf der HSG Wesel

RP, 19.01.2015

Wesel. Handball-Verbandsligist gewinnt das Heimspiel gegen den SV Neukirchen mit 24:18 und beendet die Hinrunde auf dem fünften Platz. Ein Schlüssel zum fünften Sieg in den letzten sechs Partien ist die gute Leistung in der Defensive. Von Niklas Preuten

Wer eine solche Deckung hat, der braucht sich in der Handball-Verbandsliga vor kaum jemandem zu fürchten. Neuling HSG Wesel besiegte den SV Neukirchen gestern Abend in der Rundsporthalle mit 24:18 (10:8) und stellte einen neuen persönlichen Saisonrekord für die wenigsten Gegentreffer in einem Spiel auf. Der Gastgeber trat beileibe nicht über die gesamte Spielzeit so souverän auf, wie es das Endergebnis suggerieren mag. Doch immer dann, wenn die Partie zu kippen drohte, scheiterten die Neukirchener Angriffe an der massiven Wand vor dem Kreis des Tabellenfünften HSG.

Deswegen war die Weseler Abwehr nach dem ersten Spiel im neuen Jahr zurecht in aller Munde. Eine „Bomben-Deckung“ hatte Rückraumspieler Fabian Gorris erkannt. Und Kreisläufer Michael Nölscher freute sich, dass die Mannschaft ohne Qualitätsverlust durchwechseln könne. „Wir wissen, dass wir schwer zu schlagen sind, wenn wir ordentlich decken“, stellte HSG-Trainer Sven Esser fest. „Heute konnten wir uns darauf wieder verlassen.“

Das 0:1 sollte der einzige Rückstand der Weseler bleiben, die in der ersten Halbzeit jedoch einen möglichen größeren Vorsprung verpassten. Die Abwehr gewann viele Bälle, allerdings fehlte den langen Pässen auf den durchstartenden Christopher Timmermann häufig die Präzision. „Wir hätten mehr Profit daraus schlagen können, haben aber einige Bälle weggeworfen“, sagte Esser. „Neukirchen war mit dem 8:10 zur Pause gut bedient.“

Die Gäste dachten aber gar nicht daran, sich dafür zu bedanken, sondern glaubten an ihre Chance. Als Jonas Gorris beim Stand von 11:11 eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte (35.), schienen die Neukirchener obenauf zu sein. Daniel Weber rettete die HSG mit zwei Toren in Unterzahl jedoch über die bangen Momente hinweg.

 Der konzentrierte Auftritt mit weniger Spielern auf dem Feld wurde zur Blaupause für weitere Unterzahl-Situationen in der folgenden Viertelstunde. Mit sogar zwei Akteuren weniger hielt Jonathan Reinartz die Zwei-Tore-Führung der Weseler mit seinen Treffern aufrecht (15:13, 43.). „Wir haben in Unterzahl immer die passenden Antworten gefunden. Das war ein Schlüssel zum Sieg“, meinte Esser. Sein Team zog auch dank zweier starken Paraden von Torhüter Philipp Busjan von 17:15 auf 20:15 davon (57.) – die Entscheidung.

Die HSG beendet die Hinrunde mit 13:11-Punkten und einem nun positiven Torverhältnis. „Wäre uns das vor der Saison angeboten worden, hätten wir sofort überschrieben“, sagte Sven Esser und grinste. Seine Mannschaft hat fünf der vergangenen sechs Spiele gewonnen. Die Siegesserie soll am kommenden Sonntag im nächsten Heimspiel gegen die Turnerschaft Lürrip fortgesetzt werden. Esser: „Wir haben unseren Rhythmus nach der Winterpause gefunden, auch wenn noch nicht alles richtig gut war. Jetzt wollen wir nachlegen.“ Mit jedem weiteren Erfolg kommt die HSG ihrem Ziel näher, frühzeitige Planungssicherheit zu haben. „Es wäre riesig, unsere aktuelle Platzierung zu halten“, sagte der Weseler Trainer. Mit dieser Abwehr ist das kein Ding der Unmöglichkeit.

HSG Wesel: Busjan, Kalus – Timmermann (4), Fabian Gorris (4), Prchala, Jonas Gorris (2), Weber (3), Fehlemann (3), Heffels (1), Reinartz (4), Nölscher (1), Walla (2), Rühl.

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