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31:28! HSG Wesel behält gegen Geistenbeck die Nerven

Wesel . Sven Esser ruderte am Spielfeldrand wild mit seinen langen Armen. Das macht der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Wesel häufig, wenn es in die entscheidende Phase einer mitreißenden Partie geht. Es ist seine Art, die Mannschaft noch einmal zu motivieren, um die letzten Kräfte seiner Schützlinge zu mobilisieren. Es war am Samstag die 57. Minute in der Halle Nord. Sein Team führte kurz vor Schluss mit 28:26, das Spiel drohte noch einmal zu kippen, weil der Gast TV Geistenbeck aggressiv verteidigte. Das bereitete den Hausherren zunächst Probleme. Doch dann parierte HSG-Keeper Richard Kalus einen Siebenmeter, Michael Nölscher vollendete den Tempogegenstoß und brach damit den Widerstand der Gäste. Die HSG Wesel gewann letztlich das Duell der Aufsteiger verdient mit 31:28 (12:14).

Im Anschluss lagen sich die Akteure der HSG freudetrunken in den Armen. Sven Esser lief einige Meter in der Halle umher, er brauchte einige Sekunden um den Triumph zu realisieren. „Wir haben in den wichtigen Spielphasen die richtigen Entscheidungen getroffen. Ich glaube, die Zuschauer haben ein attraktives Heimspiel gesehen“, sagte der Weseler Coach.

Mit dieser Einschätzung lag er goldrichtig. In der Tat sah das Publikum ein lebhaftes Heimspiel der HSG Wesel, das durchweg spannend blieb. In Durchgang eins lief der Gastgeber zumeist einem Rückstand hinterher – das kannte er ja bereits aus den vergangenen Wochen. Der Grund waren zu einfache Ballverluste. „Wir haben immer den komplizierten Weg gesucht, statt den einfachen zu gehen“, sagte Esser. Das bestrafte der Gast, der seine Chancen konsequent nutzte, und führte zur Pause mit 14:12.

Das Blatt wendete sich nach dem Seitenwechsel. Ab der 37. Minute hatte sich die nun gut formierte HSG-Defensive gefunden und ließ beinahe keine einfachen Würfe mehr zu. Obendrein kassierte der TVG zwei Zeitstrafen. Die HSG Wesel zog in dieser Phase bis zur 45. Minute auf 23:18 davon. „Wir konnten uns wieder einmal auf unsere Deckung verlassen, die einen wirklich tollen Job gemacht hat“, lobte Esser die Abwehrleistung seiner Schützlinge.

Zudem konnte sich der Gastgeber auf seinen „Shooter“ Björn Fehlemann verlassen, der nach der Pause erstmals zum Einsatz kam. Er war mit seinen sechs Treffern nach Fabian Gorris (acht) zweitbester Schütze der HSG. „Björn war frisch und hat seine Tore zum goldrichtigen Zeitpunkt geworfen“, sagte Sven Esser.

In der Schlussphase setzte der Gast noch einmal alles auf eine Karte. „Sie haben das ganze Spiel über sehr unkonventionell verteidigt“, sagte Esser. Sie brachten damit die Weseler zwar kurzfristig in die Bredouille, doch letztlich spielte die HSG die Partie clever zu Ende. „Wir haben uns als Mannschaft in den letzten Monaten sehr gut entwickelt. Wir liegen in der Tabelle jetzt sogar über dem Soll“, freute sich Esser. Mit 16:14 Punkten steht sein Team auf Rang fünf.

HSG: R. Kalus, Busjan; Heffels (5), Timmermann (2), J. Gorris (2/1), Fehlemann (6), Reinartz, F. Gorris (8/2), Nölscher (2), Walla (2), Rühl, Weber (4), M. Kalus.

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