HSG verpatzt Saisonstart

HSG – TV Angermund 16:29 (9:11)

Mit einer gehörigen Blamage startet die HSG in die historische Oberliga-Saison. Gegen den Mitaufsteiger aus Angermund lassen die Rot-Weißen sich in Durchgang zwei von einem Gegner auf Augenhöhe düpieren, weil jegliches Selbstbewusstsein der Vorbereitung auf einen Schlag dahin zu sein scheint.


Nach einem nervösen Beginn beider Teams legten die Hausherren eine 2:0-Führung (5.) vor. Aus einer stabilen Deckungsreihe wurden die Angriffe zwar stockend vorgetragen, jedoch stets durch einen Wurf aus passabler Position abgeschlossen. Dass es zunächst lediglich an der Chancenauswertung haperte, ließ die gut gefüllte Halle Nord noch an einen positiven Start in die erste Oberliga-Saison der Vereinshistorie glauben. Doch die Wurfausbeute verbesserte sich lediglich auf der Gegenseite. Die wurfgewaltige halblinke Position der Gäste taute im Laufe der ersten Halbzeit zusehends auf, das Angriffsspiel wurde variabler. Über 5:5 (16.) wechselte die Führung auf 9:11 zur Pause. Beim Pausentee war man sich seiner Unzulänglichkeiten im Angriffsspiel wohl bewusst. Inkonsequente Abschlüsse und ein mangelhafter Spielfluss wurden attestiert, bereiteten aber kaum einem Akteur wirkliches Kopfzerbrechen, wusste man doch um seine individuellen und spielerischen Stärken, die man schon in der Saison-Vorbereitung gegen Topteams unter Beweis gestellt hatte.
Was dann jedoch im zweiten Durchgang geschah, war auch Stunden nach dem Abpfiff kaum befriedigend zu erklären. Reihenweise scheiterten die Versuche der Hansestädter am zwar starken aber nicht übermächtigen Gäste-Schlussmann. Einfachste technische Fertigkeiten schienen plötzlich in Vergessenheit geraten zu sein. Spielaufbau und -fluss waren nicht existent. Aus einem 11:13 (35.) machte der Gegner binnen fünf Minuten ein 11:18. Anstatt nun eine emotionale Reaktion folgen zu lassen, reagierte das junge Team von Trainer Sven Esser mit weiteren einfachen Fehlern und bugsierte sich durch schwindendes Selbstvertrauen selbst immer tiefer in den Strudel aus Unzulänglichkeiten. Beim Stand von 14:23 (50.) musste dem feixenden Gegner bereits zum erfolgreichen Saisonstart gratuliert werden. Ihm gelang an diesem Tag vieles, der HSG nichts.
Es gilt nun diesen Rückschlag aus den größtenteils jungen Köpfen herauszubekommen. Die HSG muss sich auf seine Stärken besinnen, die sie in der Vorbereitung vielfach zeigte. Am Freitag, den 23.09. bekommt sie im Derby beim MTV Rheinwacht Dinslaken die Chance auf einen zweiten Start. Auch Dinslaken verlor das erste Saisonspiel.
HSG: Schnier, Werner; Heffels, Walla (1), Fehlemann (3), Müngersdorf (1), Hermann, Kalus, Weber, Rühl, Möhle (1), Schnier (1), Weghaus (2), Gorris (7/3).