HSG bringt Führung über die Zeit

HSG – TV Krefeld Oppum 28:26 (15:11)

Im dritten Oberligaspiel der Weseler Handball-Historie feiert die HSG den zweiten Erfolg. Gegen den „Lieblingsgegner“ aus Krefeld gerät man in der Schlussphase unnötig unter Druck, nachdem man den Gegner 50 Minuten dominiert hatte.

Nach ausgiebiger Video-Analyse hatte Co-Trainer Christian Pannen das Team auf die unorthodox agierende 5:1-Deckung des Mitaufsteigers vorbereitet. Dennoch ließen sich die Hansestädter in der Anfangsphase von jener überraschen. Einfache Fehler im Spielaufbau und eine unzureichende Wurfauswahl sorgten für eine knappe Gästeführung (4:6; 14.). Erst als man sich nach und nach an die großen Lücken im gegnerischen Abwehrverbund gewöhnt hatte und nun mit mehr Selbstvertrauen zum Tor ging, wurden die Abschlüsse zielgenauer. Mitte der ersten Hälfte hatte sich der Weseler Rückraum warmgeschossen. Davon ermutigt trug man nun auch die zweite Welle ballsicherer vor, woraus nach dem Ausgleich (9:9; 20.) alsbald eine beruhigende Führung (14:10; 28.) resultierte. Auf der Gegenseite mussten die personell angeschlagenen Oppumer um jeden Zentimeter hart kämpfen. Der bullige Mittelblock Steffens/Rühl räumte ordentlich auf, bewegte sich dabei allerdings häufig an der Härtegrenze. Nach hartem Einsteigen gegen die quirlige Mittelposition sah Abwehrroutinier Oli Rühl glatt rot (21.). Doch auch weitere Zeitstrafen gegen den für Rühl in den Mittelblock delegierten Cedric Schnier sowie Niklas Weghaus brachten die HSG nicht aus dem Tritt. Sie behauptete die komfortable Führung bis zur Halbzeit.

Auch in Durchgang zwei spielte man mit einer bärenstarken Deckung im Rücken geordnet nach vorne. Die Abschlüsse aus dem Rückraum blieben zielsicher und die Auflösehandlungen, brachten meist den gewünschten Effekt. Der teilweise überforderten offenen Deckung der Gäste schien kein Mittel gegen ein umsichtig agierendes Weseler Team einzufallen. So ging man nach 50 Minuten schier uneinholbar mit 24:18 in Führung. Doch die HSG wäre nicht die HSG, wenn sie nicht in der Lage wäre, auch solche Vorsprünge noch zu verspielen. Der Faden im Angriff riss, der scheinbar obligatorische Schatten löste das Licht ab. Plötzlich schien sich die Angst bei den jungen Akteuren einzuschleichen. Drei Minuten später stand es nur noch 24:21, als es mit Torhüter Adrian Schnier durchging. Der bis dahin tadellose Keeper stürmte nach einem zu langen Pass viel zu spät aus dem Tor und verfehlte den ins Trudeln geratenen Angreifer nur um Haaresbreite. Bei einem Kontakt hätte der große Rückhalt der HSG Rot gesehen. Dennoch verkürzten die Gäste 16 Sekunden vor Schluss auf 27:26 und öffneten ihre Deckung. Doch die HSG ließ sich nicht überrumpeln. Fyn Walla besorgte mit der Schlusssirene die Entscheidung.
Vor den Partien im HVN- und Kreispokal in den Herbstferien tritt die HSG noch die Reise zum Tabellenletzten nach Vorst an. In der letzten Saison trennte man sich gegen diesen Gegner zweimal 23:23 unentschieden. Nach den letzten Auftritten dürfte die HSG als leichter Favorit ins Spiel gehen.
HSG: A. Schnier; Heffels, Walla (1), Borowski (1), Fehlemann (7), Müngersdorf (1), Hermann, M. Kalus, Rühl, Möhle (3), Steffens (1), C. Schnier (1), Weghaus (5), Gorris (8).