Die HSG Wesel ist noch nicht am Ziel

Presse, RP 03.04.2017

Handball-Oberligist verliert die Heimpartie gegen den bisherigen Vorletzten SG Überruhr mit 22:23. Der Neuling hat vier Spieltage vor Schluss aber noch fünf Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen und rechnet fest mit dem Klassenerhalt. 
Handball-Oberligist HSG Wesel muss die Klassenerhalts-Party verschieben. Gegen den bisherigen Vorletzten SG Überruhr bezog die Mannschaft gestern in der Halle Nord eine 22:23 (11:13)-Heimniederlage. Damit ist der Vorsprung des Tabellensiebten HSG vor dem ersten Abstiegsplatz vier Spieltage vor Schluss von sieben auf fünf Punkte geschmolzen. Nach dem 23:20 in Überruhr haben die Weseler zumindest den direkten Vergleich mit Überruhr für sich entschieden. Der wäre ausschlaggebend, wenn beide Teams am Saisonende punktgleich sein sollten.

„Es ist noch nichts passiert“, stellte HSG-Trainer Sven Esser nach der Niederlage fest. Zum einen besteht immer noch ein recht komfortables Punktepolster. Zum anderen liegen auch noch fünf Teams zwischen den Weselern und dem ersten Abstiegsplatz, den nun nicht mehr die SG Überruhr, sondern der TV Lobberich einnimmt. Es gibt also etliche Mannschaften, die auch im Schlussspurt nichts zu verschenken haben. „Nicht nur ich habe keine Zweifel am Klassenerhalt. Wir gehen alle davon aus, dass wir nächste Saison wieder Oberliga spielen werden“, sagt der Weseler Übungsleiter.

Am liebsten hätte er die letzten theoretischen Zweifel bereits gestern in der Halle Nord ausgeräumt. Doch Sven Esser musste eingestehen, dass „wir zurecht verloren haben, da wir uns zu viele Fehler geleistet haben“. Von Beginn an lief es nicht rund beim Gastgeber, der sich mit der offensiven Deckung der SG Überuhr überhaupt nicht anfreunden konnte. Erst nach fünf Minuten gelang dem Team der erste Treffer zum 1:3. Viel besser wurde es auch danach nicht.

Die HSG kam zwar immer wieder mal dicht heran, der Gast wusste aber jedes Mal eine passende Antwort. So liefen die Weseler ständig einem Rückstand hinterher, der von 9:10 (22.) wieder auf 9:13 (26.) anwuchs. „Wir haben uns richtig schwer getan. Die Leistung ist auf jeden Fall ausbaufähig“, sagte Esser. Erst in der 37. Minute stellte Michael Steffens erstmals den Gleichstand her (14:14).

Der Gast ließ sich davon nicht beeindrucken und setzte sich auf 20:18 (44.) ab. Danach schien sich bei der SG Überruhr Nervosität breitzumachen. Die Weseler nutzten dies. Phillipp Müngersdorf gelang mit dem Treffer zum 21:20 (55.) die erste und einzige Weseler Führung. Dann folgte die entscheidende Phase, nachdem die SG Überruhr ausgeglichen hatte. „Da haben wir hintereinander zwei hundertprozentige Chancen ausgelassen“, sagte Sven Esser. Zunächst traf Fyn Walla nur den Innenpfosten, dann scheiterte Fabian Gorris. Der Gast nutzte dies und ging wieder mit 23:21 (60.) in Führung. Nach dem Anschlusstreffer von Fabian Gorris half auch eine offene Manndeckung in den letzten 33 Sekunden der HSG Wesel nicht mehr.

HSG Wesel: A. Schnier – Heffels (1), Walla (1), Borowski, Fehlemann (1), Müngersdorf (4), Gorris (8/4), M. Kalus, Daniel Weber (2), Rühl, Möhle (2), Steffens (2), C. Schnier (1), Weghaus.