HSG erneut glücklos

HG LTG/HTV Remscheid – HSG Wesel 26:25 (14:12)

Auch im vierten Spiel der Saison verpasst die HSG Wesel die Punkte denkbar knapp. Nach den Niederlagen gegen Oppum (21:23) und Aldekerk II (18:19) sowie dem unglücklichen 30:30 gegen Mettmann müssen sich die Rot-Weißen auch dem Aufstiegsaspiranten aus Remscheid geschlagen geben.

Stark geschwächt durch vier Grippeerkrankungen glaubte man zu Beginn der Partie offenbar selbst nicht an eine Überraschung beim hoch dotierten Gegner, der sein Team vor der Saison durch Akteure mit Zweit- und Drittligaerfahrung verstärkt hatte. In der Deckung hielt man respektvollen Abstand, vorne agierte man zu zaghaft, sodass man den einfachen Gegentreffern über Kreis und Außenpositionen wenig entgegenzusetzen hatte. Über 4:1 (7.) zogen die Hausherren auf 10:5 (18.) davon und schienen ihrer Favoritenrolle souverän gerecht zu werden. Doch mit längerer Spieldauer kam die HSG immer besser ins Spiel. Größeres Risiko bei Abschlüssen aus dem Rückraum und ein besonnener Spielaufbau wurden belohnt. Bis zur Pause war man wieder im Spiel (14:12). Die Maßgabe sich auch in Durchgang zwei nicht abschütteln zu lassen und geduldig wie konsequent seine Chance zu suchen, wurde nach dem Seitenwechsel prompt übererfüllt. Drei schnelle Treffer nach drei Paraden des nun zu Glanzleistung auflaufenden Adrian Schnier im HSG-Tor sorgten plötzlich für eine Gästeführung (14:15; 33.), die sogar auf zwei Tore erhöht werden konnte 16:18 (40.). Erst eine Auszeit brachte den Gegner wieder in die Spur, der sich nun auf die auch in der Oberliga überragende Qualität seines Rückraums verlassen konnte.

Ohne große Spielkultur aber durch sehenswerte Einzelleistungen drehte der Favorit erneut das Spiel über 20:19 (47.) auf 24:21 (53.). Doch auch in dieser Phase ließ sich der aufopferungsvoll kämpfende Gast vom Niederrhein nicht abschütteln. Per Siebenmeter verkürzte Mirco Schwarz 30 Sekunden vor dem Ende auf 26:25 und die HG Remscheid musste den letzten Angriff in Unterzahl absolvieren. Doch der Pfiff nach Zeitspiel kam für den Ausgleichstreffer zu spät. Erneut musste die HSG dem Gegner beim Jubeln zusehen.
Mit nun 1:7 Punkten steht die HSG auf dem vorletzten Tabellenplatz, obwohl sie stolz auf die drittbeste Abwehr der Liga sein kann. Auch die Angriffsleitung der letzten beiden Spiele macht Mut. Dennoch steht die HSG im kommenden Heimspiel gegen den TSV Aufderhöhe (Sonntag, 15.10.; 16:00 Uhr, Halle Nord II) unter Zugzwang, will sie nicht schon früh in der Saison in den Abstiegskampf hineingezogen werden. Der Gegner aus Solingen wurde in der vergangenen Saison zwei Mal geschlagen, verfügt aber über große Erfahrung.

HSG: A. Schnier; Heffels, Abbing (1), Borowski (1), Hauenstein, Pobric (1), Da. Weber (6), Rühl, Do. Weber (3), C. Schnier (3), Schwarz (3/3), Gorris (5)