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29:31! HSG Wesel verteilt zu viele Geschenke

Presse, NRZ 09.11.2015

Handball-Verbandsligist HSG Wesel hat einen möglichen Sieg aus der Hand gegeben. Gegen die Moerser Adler HSG führte das Team 17:13, unterlag aber mit 29:31.
„So ein Spiel dürfen wir eigentlich nicht verlieren“, brachte es Sven Esser auf den Punkt. Mit 29:31 (14:12) unterlag der von ihm trainierte Handball-Verbandsligist HSG Wesel zu Hause den Moerser Adlern HSG und muss damit weiterhin den Blick auf das Tabellenende richten. Die Gäste dagegen feierten ausgelassen ihren Auswärtssieg, nach dem es lange Zeit nicht ausgesehen hatte.

Eine Reaktion nach der deutlichen Pleite in Dinslaken wollte Esser sehen und bekam sie. In Hälfte eins spielten die Gastgeber konzentriert. Nach 30 Minuten hätten es durchaus mehr als die zwei Tore Differenz sein können. Doch nach dem Seitenwechsel folgte eine Achterbahnfahrt der Emotionen, in der die Linksrheiner mit gütiger Mithilfe der Hausherren schließlich als Gewinner durchs Ziel eilten.

„Gute und schlechte Phasen haben sich extrem abgewechselt. So haben wir es nicht geschafft, das Spiel schon frühzeitig zu entscheiden“, so Esser. Die Weseler hatten sich nach der Pause auf 17:13 abgesetzt, doch kassierten sie in Überzahl zwei Gegentore. In Minute 41 glichen die Moerser erstmals wieder aus (19:19). Wesel verhinderte zu dem Zeitpunkt, dass die Partie kippte. Doch die HSG spielte da bereits nicht mehr das, was Esser von seinen Schützlingen sehen wollte. Erschwerend kamen die zahlreichen Strafzeiten hinzu, die sich die Gastgeber nun einfingen.

So nutzten die Moerser ihre Möglichkeiten plötzlich eiskalt, während den Rot-Weißen im Angesicht von Keeper Tobias Kokott der Arm immer wackliger wurde. Aus einem 20:22-Rückstand machten die Adler binnen acht Minuten eine 28:23-Führung (52.). Doch auch sie schafften es nicht, den Vorsprung ruhig über die Zeit zu bringen. Wesel stellte auf eine 4:2-Deckung um, erzielte drei Tore innerhalb von zwei Minuten und war beim Stand von nun 26:28 wieder im Rennen. Umso unverständlicher wurde die Wurfauswahl der Weseler gegen den sicherlich starken Kokott, dem man es mit Hebern von den Außen oder Körpertreffern zu einfach machte.

„Teilweise wurde es wirklich vogelwild. Aber den Willen kann man der Mannschaft absolut nicht absprechen“, meinte Sven Esser. „Es war ein Kampfspiel, in dem wir ganz einfach zu viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen haben – sei es, um das Spiel frühzeitig für uns zu entscheiden oder wieder reinzufinden. Dann darf man sich am Ende auch nicht beschweren.“

Die nächste Partie der HSG zu Hause gegen den TSV Kaldenkirchen wurde um eine Woche auf den 21. November verschoben. „Vielleicht ist das besser so, an diesem Spiel haben wir wahrscheinlich noch zu knabbern“, so Esser.

INFO
So haben sie gespielt
HSG: Adrian Schnier, Busjan; Heffels (1), Timmermann, Borowski, Fehlemann (6), Gorris (12/2), Hermann, Matthias Kalus (1), Daniel Weber (1), Walla (1), Rühl, Dominik Weber (4), Cedric Schnier (3).

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