HSG Wesel muss auf Heimspiele setzen

RP, 23.03.2018

Der Vorletzte der Handball-Oberliga darf noch auf den Klassenerhalt hoffen. Er wird sich aber nur retten können, wenn er vor eigenem Publikum jetzt regelmäßig punktet. Die erste Chance dazu gibt es am Sonntag gegen die SG Überruhr. Von Arnulf Beckmann

Die große Aufgabe, das Saisonziel zu erreichen, ist wieder schwieriger geworden. Nach dem vergangenen Wochenende sieht es für die Oberliga-Handballer der HSG Wesel trüb aus in Bezug auf den sicheren Klassenverbleib. Dazu müsste das Team von Sven Esser mindestens Elfter werden. Doch der Rückstand beträgt derzeit sechs Zähler bei noch sechs ausstehenden Begegnungen. Realistisches Ziel bleibt damit lediglich noch der zwölfte Rang, der allerdings nur unter entsprechenden Konstellationen in den oberen Ligen zum Verbleib in der Oberliga reicht.

Bei drei Punkten Rückstand und dem noch ausstehenden Spiel daheim gegen den Drittletzten SV Neukirchen ist das fast noch aus eigener Kraft zu schaffen. „Man muss allerdings kein Prophet sein, um einschätzen zu können, dass es nicht leicht wird“, sagt HSG-Coach Esser. „Aber es ist auch nicht unmöglich.“

Die wichtigste Voraussetzung allerdings ist, dass die abstiegsbedrohten Weseler zumindest selbst ihre Spiele gewinnen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Sonntag im Heimspiel gegen die SG Überruhr (16 Uhr), die dank eines Sieges am vergangenen Wochenende fast aller Sorgen ledig ist. „Der Gegner hat gegen uns einen Matchball“, sagt der Coach. „Wenn er gewinnt, ist er fast durch.“

Genau das möchte das Esser-Team verhindern, auch wenn Spieler und Trainer wissen, dass mit der Mannschaft aus dem Ruhrgebiet ein unbequemer Kontrahent nach Wesel kommt. Sehr unangenehm, sagt Esser, sei die Deckung, die extrem offensiv agiere. Und genau das liegt der HSG überhaupt nicht. „Allerdings werden wir uns beim Abschlusstraining am Freitagabend darauf vorbereiten und uns etwas einfallen lassen.“

Ob das ausreichen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin kann die HSG wieder in Bestbesetzung auflaufen und dabei auf den Heimvorteil setzen. Alle elf Punkte, die sie in dieser Spielzeit bislang auf ihr Konto geholt hat, konnte sie vor heimischer Kulisse gewinnen. Auswärts hingegen blieb das Team fast ohne Ausnahme chancenlos. „Da haben wir bislang noch kein Bein an den Boden bekommen“, sagt der Trainer.

Da könnte es ein großer Vorteil sein, dass die HSG Wesel vier ihrer letzten sechs Saisonspiele vor eigenem Publikum bestreiten darf. „Wir werden bis zur letzten Partie alles versuchen, so viele Punkte wie möglich gewinnen“, sagt Esser nicht ohne Zuversicht. „Wozu es am Ende reichen wird, werden wir dann sehen.“