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HSG Wesel empfängt den MTV-Bezwinger SV Neukirchen

NRZ, 04.12.2015

Handball-Verbandsligist HSG Wesel ist am Sonntag in eigener Halle nur Außenseiter, wenn es gegen den nach Trainerwechsel wiedererstarkten SV Neukirchen geht.

Als größerer Außenseiter, als der Tabellenstand es vermuten lassen würde, empfängt Handball-Verbandsligist HSG Wesel (9. Platz/6:10 Punkte) am Sonntag (17 Uhr) in der Halle Nord den SV Neukirchen (6./10:6). „Der Gegner hat für mich die höchste Qualität der Einzelspieler in der gesamten Liga“, meint sogar HSG-Trainer Sven Esser.

Die Gäste waren mit einem 8:0-Start ihrem Ruf als Titelanwärter anfänglich gerecht geworden. Dann verlor der SVN mit jeweils einem Treffer gegen die Mitkonkurrenten aus Oppum und Lank, völlig überraschend aber auch noch in Geistenbeck mit 30:34. Nach dieser Pleite warfen die Neukirchener Trainer Björn Bahr und Horst Werft das Handtuch. Der im Sommer nach Neukirchen zurückgekehrte ehemalige Bundesligaspieler und Coach des Drittligisten SG OSC Löwen Duisburg, Jörg Förderer, übernahm als Spielertrainer und feierte prompt einen souveränen 32:26-Erfolg gegen den nicht minder hoch gehandelten MTV Rheinwacht Dinslaken.

„Wenn Neukirchen es schafft, mannschaftlich geschlossen aufzutreten, wie es gegen Dinslaken offenbar wieder der Fall war, dann ist der Gegner sicherlich nicht unsere Kragenweite“, so Esser, der ein hohes Lied auf die Neuzugänge Christian Ginters und Christian Lange singt. „Deren Möglichkeiten aus dem Rückraum heraus sind für die Verbandsliga eigentlich unfassbar.“

Der Weseler Coach stellt aber auch schnell klar, dass sich der Gast die Zähler nicht alleine für seine bloße Anwesenheit abholen könne. Denn nach den drei Punkten aus den letzten beiden Spielen könne sein Team ohne Druck aufspielen. „Und gegen so einen Gegner haben wir absolut nichts zu verlieren und aus dieser Konstellation heraus ja schon öfter für Überraschungen sorgen können“, so Sven Esser, der noch nicht weiß, ob er im Hinblick auf die gefährlichen Rückraum-Schützen der Gäste frühzeitig von der gewohnten 6:0-Deckung abweichen wird.

„Wir werden sicherlich Dinge ausprobieren, aber diese Entscheidungen hängen auch von unserem Personal ab“, so der HSG-Trainer. Da gibt es Probleme: Björn Fehlemanns Fuß ist nach dem Spiel in Korschenbroich wieder stark angeschwollen, Cedric Schnier ist nach seinen Knieproblemen auch noch nicht wieder bei 100 Prozent. Zudem dürfte Christopher Timmermann angesichts der anstehenden Vaterschaft der Partie fernbleiben.

„Im Hinblick auf die noch sehr wichtigen Spiele in diesem Jahr in Lürrip und zu Hause gegen Hiesfeld werden wir beim Personal sicherlich nichts unnötig riskieren“, sagt Esser. Denn diese Partien liegen eher im Fokus der HSG. „Aber abschenken werden wir trotzdem auch gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner nichts.“

INFO
Keeper Kalus feiert Comeback in der Reserve
Für 2016 bahnt sich das erwartete „Luxus-Problem“, wie es Esser formuliert, bei der HSG im Tor an. Richard Kalus hat nach dem Kahnbeinbruch sein Comeback in der Bezirksliga-Reserve gefeiert. „Da müssen und werden wir nichts überstürzen“, so Esser. „Er trainiert fleißig, muss aber auch wieder zu dem Punkt kommen, an dem er, ohne an die Verletzung zu denken, ins Tor geht.“
Vor dem Gastspiel in der Hansestadt erläutert der neue SVN-Trainer Förderer: „Den eigenen Rhythmus zu finden, genießt derzeit bei uns absolute Priorität, zunächst einmal unabhängig vom jeweiligen Gegner. Wir müssen als eine geschlossene Mannschaft auftreten, in der jeder einzelne Spieler seinen Beitrag leistet und immer zu einhundert Prozent Vollgas gibt.“

Für Jörg Förderer war das Dinslaken-Spiel ein guter Auftakt, den er aber nicht überbewerten will. „Wir müssen in Wesel mit einem gesunden Selbstvertrauen auftreten, geduldig auf die Chancen warten und versuchen, dem Gegner unser Spiel aufzudrücken.“

Der Einsatz der erwähnten Ginters und Lange ist wie der von Karl Greven beim Gast verletzungsbedingt zumindest fraglich.

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