HSG Wesel II siegt im Kellerduell gegen die Zweite des SV Schermbeck

SV Schermbeck II – HSG Wesel II 23:29 (13:15)

Welch ein Auftritt der Weseler Zweiten an diesem Wochenende!

Die Halle war nach dem Umziehen noch belegt und konnte nicht betreten werden, somit zog sich die Zeit in der Kabine bis zum Start. Wie bei Gladiatoren in den Katakomben steigerte sich die Ungeduld der Spieler endlich losgelassen zu werden. Alle waren heiß im Kolosseum dem Pöbel eine Show zu bieten und zu beweisen, dass sich das Team bisher unter Wert verkauft hat. Der Start war zunächst holprig und 14 Minuten lang lagen die Gastgeber in Führung bis endlich Sieben mit dem 7:7 den Ausgleich erzielte. Jetzt war es ein Schlagabtausch, kein Team konnte sich einen Vorteil erarbeiten. Jansen kassierte im Spielverlauf berechtigt ein Platzverweis, doch dieses Mal war die Bank mit enormer Qualität bestückt und gab Kistner alle taktischen Möglichkeiten den Gegner mürbe zu machen und auf dem Parkett immer frische Kräfte zu konzentrieren. Schermbeck sah sich gezwungen die erste Auszeit zu nehmen, um nicht komplett den Faden zu verlieren, im Anschluss an das Timeout kam es zu einer kuriosen Szene, als Mighty Mike noch vor dem Anpfiff auf der Gegengraden von der Platte ging und gemütlich außerhalb des Feldes am Spielfeld entlang, hinter dem Tor vorbei, zur Bank spazierte. Schwarz hatte seine Auswechslung verpennt und daher waren kurz zu viele Spieler auf dem Feld… Glücklicherweise blieb dies ohne Folgen, da niemand sich so schnell erklären konnte was da los war und als Seidel schließlich winkend an der Tribüne vorbeiging, sorgte dies bei den mitgereisten Fans für erhebliche Begeisterung.

Die letzten 10 Minuten in der ersten Hälfte gehörten Wesel. Borgmann im Tor leitete noch vor der Pause die zwei Tore Führung mit einer tollen Quote zwischen den Pfosten ein, da die gut eingestellte Offensive im Gegenzug eiskalt und unermüdlich punktete. Die Halbzeitpause traten die Spieler selbstbewusst an, alle spürten, dass noch eine Steigerung möglich war und jeder seinen Gegenspieler im Griff hatte. Die Gastgeber zeigten sich eingeschüchtert und fanden kein Mittel gegen die kompakte HSG Abwehr, so gelang es sich mit 6 Toren abzusetzen. Auch die heimischen Fans gaben auf, da die Weseler Anhänger lautstark für ein gefühltes Heimspiel sorgten. Doch statt weiter zu dominieren, schlichen sich jetzt Flüchtigkeitsfehler beim Abschluss ein, Schermbeck fiel nicht auseinander und ergab sich seinem Schicksal, sondern kam wieder bis auf drei Tore ran. Kistner nahm eine Auszeit und schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn jetzt spielte Wesel wieder und regulierte souverän den 6 Tore Vorsprung bis zum Ende.

Nach diesem Spiel fragt man sich, warum dies ein Kellerduell gewesen sein sollte, denn Wesel zeigte sich verwandelt und präsentierte sich als kompaktes Team mit ausreichend Qualität für diese Liga.

Jetzt gilt es zu beweisen, dass es in der Tabelle nur noch eine Richtung gibt – nach oben – bis zum nächsten Spieltag verbesserte sich Wesel mit dem Sieg direkt um zwei Tabellenplätze und möchte sich im Mittelfeld festsetzen.

Es spielten: Borgmann (TW Quote 43%), Nitsch (TW Quote 38%), Seidel, Ronsdorf, Moschüring, Jansen, Sieben, Renzel, Landers, Schwarz, Wiens, Beykirch, Brinkmann, Methling, Trainer: Kistner, Kampfgericht: Klimek