Presse, NRZ 17.02.2020
Handball-Verbandsligist HSG Wesel sah beim 21:15 (53.) wie der sichere Sieger aus. Doch danach lief bei den Gastgebern fast gar nichts mehr.
Am Ende musste gezittert werden: Mit 23:22 (9:12) besiegten die Verbandsliga-Handballer der HSG Wesel vor heimischer Kulisse die Gäste der HSG RW Oberhausen TV und verabschiedete sich damit wohl endgültig aus der Abstiegszone. Das Team von Trainer Jan Mittelsdorf musste aber bis in die Schlusssekunden um den hauchdünnen Erfolg bangen, ehe der doppelte Punktgewinn unter Dach und Fach war und die Weseler ihre kleine Erfolgsserie auf nunmehr 5:1-Zähler aus den letzten drei Spielen ausbauen konnten.
„Am Ende war dieser Erfolg
vielleicht ein wenig glücklich, aber ganz sicher nicht unverdient”, so
der HSG-Coach nach Spielende. „Die zwei Punkte nehmen wir gern mit und
haben damit wohl einen Riesenschritt in Sachen Klassenverbleib gemacht.”
HSG Wesel wirft eine Fahrkarte nach der anderen
Im
Vergleich zu den Gästen aus Oberhausen kamen die Hausherren zunächst
deutlich besser in die Partie. Nicht einmal vier Minuten waren gespielt,
da führte die HSG schon mit 3:0. Doch Sicherheit verlieh dieser frühe
Vorsprung den Gastgebern nicht. Im Gegenteil: Dem Weseler Angriff fehlte
in der Folge die Zielstrebigkeit, der Faden riss und das
Mittelsdorf-Team warf eine Fahrkarte nach der anderen.
Die Gäste fanden rasch ins Spiel zurück, führten ihrerseits mit 4:3 (11.). In der Folge blieb die Begegnung offen, erst in der Schlussphase der ersten Hälfte, als dem HSG-Angriff gar nichts mehr gelang, setzte sich RWO auf 12:9 ab. „Wir haben dann in der Kabine unsere Abwehr angepasst und unser Angriffsspiel variiert”, so Mittelsdorf.
Diese Maßnahmen fruchteten. Nach dem Seitenwechsel gelangen den Gästen in 23 Minuten ganze drei Treffer, während die Weseler das Spiel abermals drehten und ihrerseits beim 21:15 (53.) nun scheinbar uneinholbar führten. Doch offensichtlich machte die Führung die HSG nervös, gleich drei technische Fehler ermöglichten den Gästen, das Match erneut zu öffnen. „Diesen Vorsprung musst du eigentlich cool runterspielen”, so Mittelsdorf.
Stattdessen wurde die Begegnung fünf Sekunden vor Schluss zum Krimi, als RWO die Chance zum Ausgleich hatte, Wesels Torhüter Marius Hünting mit einer Parade den Sieg aber festhielt. „Das sind die beiden Punkte die wir unbedingt wollten”, so Mittelsdorf. „Dafür haben wir mit Leidenschaft gekämpft.”
HSG: Baatz, Hünting; Müngersdorf (2), Hojan (1), Borowski (3), Hoffmann (6), Nicolai, Daniel Weber (7/4), Popovic, Hermann (2), Jacobi (1), Kulinski (1), Agorku.