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HSG Wesel gibt sich im Derby gegen SVS keine Blöße

NRZ, 03.02.2014

Wesel. Der Außenseiter wehrte sich nach Kräften, doch der Favorit gab sich keine Blöße. In einem fairen Derby der Handball-Landesliga gewann der gastgebende Spitzenreiter HSG Wesel zum Start der Rückrunde gegen den SV Schermbeck mit 39:22 (23:12). Dabei hätte das Ergebnis noch deutlicher ausfallen können. Das sah auch SVS-Trainer René Hoffmeister so, der trotzdem mit seiner jungen Mannschaft nicht unzufrieden sein musste.

„Wenn Wesel das hier auch in der zweiten Halbzeit voll durchgezogen hätte, hätten wir wahrscheinlich 50 Gegentore bekommen“, so Hoffmeister. „Wir haben krankheitsbedingt nicht gut trainiert, das hat man nachher gemerkt. Da fehlten die Konstanz und die Kraft. Allerdings hätten wir auch an einem guten Tag gegen eine Mannschaft wie Wesel kaum eine Chance. Das ist einfach eine andere Liga.“

HSG-Trainer Sven Esser resümierte: „Das war kein Glanzspiel, aber der Sieg war auch zu keiner Zeit gefährdet. Das war nach zwei Heimniederlagen in Folge unser erstes Ziel.“ Die lockeren Zügel der Gastgeber am Ende in der nur durchschnittlich besuchten Halle Nord waren nicht ganz nach dem Geschmack des Coaches: „Da hätte ich mir schon noch ein wenig mehr Ernsthaftigkeit gewünscht. Aber Schermbeck hat sich hier auch gut verkauft und wir haben nachher auch unseren ganz jungen Spielern viele Spielanteile gegeben. Insgesamt bin ich zufrieden.“

Vor der ersten Sirene bekamen die Gäste im Duell der Rot-Weißen von ihren Gegenspielern jeweils eine kleine Tafel Schokolade überreicht. Doch viel mehr war für den SVS in der Hansestadt erwartungsgemäß nicht zu holen.

Mit einer lautstarken 5-1-Deckung erwarteten sie die Angriffe der Weseler. Mit der machten sie aber auf den Halbpositionen häufig nicht den nötigen Schritt heraus, um zu versuchen, die Weseler Würfe aus dem Rückraum im Ansatz zu stören. Hinzu kam, dass die HSG am Kreis ihre körperliche Überlegenheit ausspielte und das direkte Duell suchte.

Über 4:1 auf 9:4 zogen die Hausherren davon, ehe der SVS in einer guten Phase besonders über die auffälligen Pierre Weber und Jan Hindricksen auf 7:9 verkürzte. Doch mit einem 6:0-Lauf als Antwort sorgten die Weseler schon vor der Pause für die Vorentscheidung.

Auch nach dem Seitenwechsel gab der Favorit noch mal Gas, schraubte das Ergebnis bis auf 35:17, ehe es in die „Verwaltungsphase“ überging. Für das 40. Tor fand sich bei der HSG, vielleicht auch aus Kostengründen, kein Interessent mehr.

60 Minuten nur auf der Bank saß gegen seine alten Kollegen HSG-Keeper Philipp Busjan. „Das hatte nichts mit dem Gegner zu tun. Richard Kalus hatte zuletzt weniger gespielt und heute gut gehalten. Da gab es keinen Grund zum Wechseln“, so Esser. Auf der anderen Seite tankte Lars Potthast in der Schlussphase mit guten Paraden noch Selbstvertrauen.

So haben sie gespielt
HSG: R. Kalus, Busjan; Heffels (1), Timmermann (6), Kreilkamp (3), J. Gorris (1), Fehlemann (8), Reinartz (2), F. Gorris (9), D. Weber (4), M. Kalus (2), Nölscher (3), Erdmann, Walla.
SVS: Wessels, Potthast; Kempken (3), Pierre Weber (7), Hörning (1/1), Matthias Weber (1), Hindricksen (7/1), Schönmuth (1), Dräger, Dickmanns (1), Schmäing (1).
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