Doppelbelastung kein Problem

HSG – TV Jahn Hiesfeld 26:28 (13:15)

HSG – SG OSC Löwen Duisburg III 39:19 (17:11)

Gleich doppelt musste die HSG am letzten Wochenende antreten. Im Kreispokal-Halbfinale kam der Oberligist und somit haushohe Favorit TV Jahn Hiesfeld in die Halle Nord II, zwei Tage später musste man den Ligaalltag bewältigen. Mit den Löwen Duisburg kam der Tabellenletzte die die Rundsporthalle. Die gute Leistung, die gegen den Ligarivalen zu einem deutlichen Erfolg führte, reichte gegen den abstiegsbedrohten Oberligisten nur zu einer knappen Niederlage.

Dabei war man gegen die Veilchen bis zum Schluss nah an einem Überraschungserfolg dran. Nach starker Anfangsphase ging man sogar mit 5:2 (8.) und 8:6 (15.) in Führung, ehe der Gast auf eine 5:1-Deckung umstellte und so die Wirkungskreise des Weseler Rückraums einschränkte. Hiesfeld drehte in dieser Phase zwar das Spiel, eine couragierte Deckungsweise, die das Niveau und die Körpergröße der Gegenspieler als Distinktionsmerkmal ausschloss, verhinderte jedoch einen klareren Rückstand. So hielt man das Spiel bis zur Pause offen (13:15). Als die Hansestädter sich in Durchgang zwei immer besser auf die offene Deckung einstellten und das Spiel beim 23:22 zehn Minuten vor Schluss sogar zu ihren Gunsten drehten, hoffte die gut besuchte Halle Nord II auf eine Sensation und den Einzug ins Kreispokal-Finale. Doch in der spielentscheidenden Phase blitzte das Können des Hiesfelder Rückraums, vor allem in Person des zwei-Meter-Hünen Kevin Kirchner, auf und besiegelte die Weseler Niederlage. Auch die Maßnahme, den siebten Feldspieler für den Torwart zu bringen brachte lediglich das entscheidende Gegentor zum 25:28 (59.) ein.
Das Bier, das man nach Abpfiff gemeinsam mit dem Gegner in freundschaftlicher Atmosphäre und an lauer Frühlingsluft genoss, schmeckte den Akteuren der HSG aber dennoch besonders gut, weil man einem Oberligisten und Traditionsverein der Region auf Augenhöhe begegnet war, auch wenn es zum Erfolg letztlich nicht reichte.

„Titte“ Timmermann trifft zweistellig

Zwei Tage später war vom (Muskel)kater lediglich in der Anfangsphase etwas zu spüren. Das Ligaspiel gegen das Schlusslicht SG OSC Löwen Duisburg startete die HSG ebenso wie das Pokalspiel zwei Tage zuvor: Mit einer motivierten bis robusten Deckungsweise. Diesmal war der Gegner jedoch zwei bis drei Ligen niedriger einzuordnen, was gerade zu Beginn, als man sich noch an das veränderte Niveau gewöhnen musste, zu Zeitstrafen und Siebenmeterpfiffen führte. So erzielten die Gäste sechs der ersten sieben Treffer durch Siebenmeter. Deshalb hielt die Drittvertretung des Drittligisten bis zum 9:7 (15.) ordentlich mit, bis die HSG das Foulen einstellte und dem Gegner kaum noch Abschlussmöglichkeiten gewährte. Etliche Tempogegenstöße, bei denen sich Christopher „Titte“ Timmermann mit zehn Treffer als äußerst Treffsicher erwies, gestalteten das Ergebnis bereits zur Pause deutlich (17:11). Als das Tempospiel in Kombination mit einer bärenstarken Betondeckung in Durchgang zwei noch forciert wurde und man einen 8:0-Lauf hinlegte, war das Spiel endgültig entschieden. In der Folge ließen sich die Rot-Weißen, im Gegensatz zum Auswärtsauftritt in Überruhr, nicht aus dem Konzept bringen und bauten den Vorsprung konsequent aus.

Die Leistung aus beiden Spielen stellt die geeignete Antwort auf den 35:25-Sieg des ärgsten Aufstiegs-Kontrahenten TSV Bocholt gegen den Tabellenvierten HSG RW Oberhausen II dar. Kann man das hohe Niveau in Abwehr wie Angriff in den noch ausstehenden fünf Ligaspielen aufrecht erhalten, wird es für den TSV enorm schwierig werden, die HSG noch von der Tabellenspitze zu verdrängen. Die HSG kann sich nur noch selbst schlagen.

HSG im Pokal: Busjan, R. Kalus; Timmermann (2), Heffels (3), J. Gorris (3), Fehlemann (7), Reinartz, Weber (3), M. Kalus, Nölscher (6), Erdmann, F. Gorris (2)

HSG in der Liga: Busjan, R. Kalus; Timmermann (10), Heffels (3), Kreilkamp (7/2), J. Gorris (1/1), Fehlemann (3), Reinartz (2), Weber, M. Kalus (2), Nölscher (1), Erdmann, F. Gorris (10/1)