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HSG Wesel mit weniger Druck, aber mehr Personalsorgen

NRZ, 27.11.2015

Beim TV Korschenbroich II gastiert Handball-Verbandsligist HSG Wesel mit neu gewonnenem Selbstvertrauen, aber nun recht großen Personalsorgen.

Nach dem jüngsten Heimerfolg machen sich die Verbandsliga-Handballer der HSG Wesel (9. Platz/5:9 Punkte) ohne den ganz großen Druck in der Tabelle, dafür mit Personalsorgen am Sonntag auf den gut einstündigen Weg zur Reserve des Drittligisten TV Korschenbroich (11./5:9). Anwurf in dessen Waldsporthalle ist um 14.30 Uhr.

„Gerade für unsere jungen Leute war es natürlich extrem wichtig, dass wir das Spiel gegen Kaldenkirchen noch so eindrucksvoll gedreht haben“, erinnert HSG-Trainer Sven Esser an den 30:23-Erfolg nach 13:17-Rückstand. Dabei habe sein Team wieder bewiesen, wie schwer es andere Mannschaften gegen eine Weseler Deckung hat, die ihre Möglichkeiten ausschöpft. Nur noch sechs Gegentore in den letzten 25 Minuten gegen eine offensiv starke Mannschaft wie Kaldenkirchen sprechen da eine deutliche Sprache. „Jetzt wäre es noch schön, wenn wir schon ab der ersten und nicht erst ab der 35. Minute so konzentriert und diszipliniert spielen würden“, fordert Esser.

Doch dem Wunsch des Trainers könnte ein personelles Problem im Weg stehen: Mit Cedric Schnier und Björn Fehlemann drohen zwei Akteure auszufallen, die am vergangenen Samstag großen Anteil an der Wende hatten. Bei Schniers Knieverletzung liegt noch keine genaue Diagnose vor. Der Neuzugang hatte sich rund eine Minute vor dem Ende am eigenen Kreis das Gelenk verdreht und starke Schmerzen gehabt. „Wir haben aber die Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm ist, wie zuerst befürchtet“, so Esser.

Fehlemann war in der letzten Partie umgeknickt und spielte mit Schmerzen weiter, was ihm anschließend allerdings ein ziemlich angeschwollenes Fußgelenk bescherte. Anfang der Woche konnte er kaum laufen. Sven Esser setzt auf den Faktor Zeit. Niklas Borowski hatte sich in der Halle Nord eine Hüftprellung zugezogen, die ihn zwei Tage fast völlig außer Gefecht setzte. Sein Einsatz im Korschenbroich wird sich erst kurzfristig entscheiden. „Wenn alle drei ausfallen, wäre das natürlich sehr schwer zu kompensieren und würde uns auch im Hinblick auf die Alternativen von der Bank stark limitieren“, meint Sven Esser.

INFO
Ex-Profi Rogawska trainiert erste und zweite Mannschaft
Ihre beiden Siege feierten die Korschenbroicher in den Heimspielen gegen die Kellerkinder aus Mülheim und Geistenbeck. Aus den übrigen Partien gegen die Top-5 der Tabelle resultiert der fünften Zähler beim Remis gegen Adler Königshof II. Zuletzt war der TVK-Unterbau in Dinslaken ähnlich chancenlos wie die Weseler, riss sich nach einem 5:18-Rückstand zur Pause immerhin noch zu einem 21:33 zusammen. In dieser Saison wird auch die Korschenbroicher Reserve vom langjährigen Profi und Trainer der ersten TVK-Mannschaft, dem Dänen Ronny Rogawska, gecoacht.
Immerhin kehrt der zuletzt verhinderte Dominik Weber ins Team zurück. Als Linkshänder könnte der Rechtsaußen auch mal auf Halbrechts aushelfen, wo ansonsten Matthias Kalus oder Christoph Heffels für Fehlemann agieren dürften. Beim wahrscheinlichen Ausfall von Cedric Schnier könnte sich Daniel Weber in der Mitte auf deutlich mehr Einsatzzeit einstellen.

„Wir haben letztes Jahr beide Spiele gegen Korschenbroich recht deutlich gewonnen, haben aber gerade dort auch eines unserer besten Saisonspiele gemacht“, erinnert sich Sven Esser gerne an das 25:20 auf der anderen Rheinseite sowie das 37:31 in Wesel. Er sieht für sein Team nun die Chance, in einem dieser so genannten Vier-Punkte-Spiele nachzulegen, um sich so schnell wie möglich aus dem dichten Gedränge in der unteren Tabellenregion zu verabschieden. „Personell könnte es allerdings besser sein, aber das nötige Selbstvertrauen sollten wir durch die zweite Halbzeit gegen Kaldenkirchen getankt haben“, hofft der HSG-Trainer.

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