Die HSG Wesel gewinnt auch das zweite Derby gegen Dinslaken

Presse, 3.2.2018

Beim 25:23-Erfolg in heimischer Halle sehen die rund 300 Zuschauer ein mäßiges, aber immerhin spannendes Spiel. Mit Nervenstärke und Glück.


Der letzte Treffer des Abends, den Daniel Weber noch beisteuerte, hatte keine große Bedeutung mehr. Auch wenn der Spieler der HSG Wesel den Ball nicht mehr im gegnerischen Tor untergebracht hätte, wäre der anschließende Jubel kaum weniger euphorisch gewesen. Vor rund 300 Zuschauern in der sehr gut gefüllten Halle Nord entschieden die Weseler Oberliga-Handballer auch den zweiten Saisonvergleich mit dem Nachbarn MTV Rheinwacht Dinslaken für sich. Der 25:23 (12:9)-Erfolg fiel zwar weit weniger souverän aus als noch im Hinspiel, doch die Freude trüben konnte das bei den Hausherren natürlich nicht.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch einmal in einer Saison zweimal gegen Dinslaken gewinnen werden“, genoss auch HSG-Trainer Sven Esser den Triumph sichtlich. Der Coach der Gastgeber räumte aber auch ein: „Heute war unser Sieg sicher nicht unbedingt verdient. Wir hatten am Ende auch viel Glück.“ Glück vielleicht, aber in der Schlussphase ganz bestimmt auch die besseren Nerven als die Dinslakener, die das Spiel Mitte der zweiten Halbzeit zu ihren Gunsten gedreht hatten, das Momentum aber nicht nutzen konnten, einige klare Chancen, darunter zwei Siebenmeter, vergaben und mehrmals auch zu überhastet abschlossen.

Leichte Tore durch Fehlemann

In einer Begegnung auf allenfalls durchschnittlichem Oberliga-Niveau waren die Weseler in Hälfte eins über weite Strecken noch das bessere von zwei mäßig agierenden Teams gewesen. Der HSG-Rückraum warf zwar auch viele Fahrkarten, konnte über seinen Halbrechten Björn Fehlemann aber immerhin ein paar leichte Tore aus der zweiten Reihe erzielen. Das gelang dem MTV im gesamten Spielverlauf so gut wie gar nicht. Auch der gesundheitlich angeschlagene Max Reede, der gegen Ende beider Halbzeiten in die Partie kam, traf das Weseler Tor bei seinen Versuchen aus dem Rückraum nicht.

Mit schnellem Positionsspiel und einem treffsicheren Linksaußen Sebastian Brandscheid brachte der Gast die HSG nach dem Wechsel dann aber doch immer wieder in Bedrängnis. Nach dem schnellen Ausgleich (12:12/34.) konnte Wesel zwar noch einmal auf 18:15 (41.) weg ziehen, aber Dinslaken ließ sich nicht mehr abschütteln, glich erneut aus und ging schließlich sogar mit 22:20 (49.) in Führung. Viel deutete jetzt auf eine Dinslakener Revanche hin, doch die Gäste ließen nun klare Möglichkeiten aus, und Wesel kämpfte sich zurück. In der spannenden Schlussphase verwandelte Niko Möhle anderthalb Minuten vor dem Ende einen Siebenmeter nervenstark zum 24:23. In Überzahl wehrte die Abwehr den letzten Dinslakener Angriff erfolgreich ab. Die HSG gab den eroberten Ball nicht mehr her und feierte kurz darauf ausgelassen den hart erkämpften Derbysieg.