HSG Wesel nur Außenseiter
Presse, RP 08.04.2016
Nach der dreiwöchigen Pause beginnt für die HSG Wesel (5. Platz/23:19 Punkte) im Kampf um die Oberligaplätze mit der vermeintlich höchsten Hürde ihres Restprogramms der Endspurt. Samstag (ab 18 Uhr) tritt der Handball-Verbandsligist beim Tabellenzweiten SV N
eukirchen (32:10) an.
„Wir haben vor der Pause gegen den TV Korschenbroich II gesehen, dass wir noch unsere Probleme haben, wenn wir als Favorit ins Spiel gehen. Für mich war das mit die schlechteste Leistung in dieser Saison“, sagt Esser, dessen Team sich wenigstens noch ein 24:24-Remis gesichert hatte. Deshalb betrachtet er die Aufgabe in Neukirchen auch nicht als den schlechtesten Einstieg in die Zielgerade. Die HSG habe sich eine tolle Ausgangsposition für Platz fünf oder vier erarbeitet und würde auch gerne aufsteigen. „Aber für uns geht die Welt nicht unter, wenn das nicht passiert“, meint der 39-Jährige. In den restlichen Saisonspielen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte ist die HSG dann wieder Favorit.
An das 33:26 im Hinspiel gegen Neukirchen hat der Trainer allerdings gute Erinnerungen: „Das war unsere beste Saisonleistung, die den Gegner für das Rückspiel nur noch mehr motivieren dürfte“, sagt Esser. Für ihn ist der SVN von den Einzelspielern mit die beste Truppe, die viel Erfahrung aufweist und nun auch eingespielt ist. Um so einen Gegner zu schlagen, müsse alles passen. „Aber wir haben ja schon öfter gezeigt, dass das der Fall sein kann. Gerade in der Rolle als Außenseiter haben wir schon häufiger richtig gute Spiele gezeigt und es dem Gegner richtig schwer gemacht – weil wir uns nicht auf die Tabelle, sondern den Handball konzentriert haben“, meint der Trainer.
Ein möglicher Erfolg in Neukirchen hängt aber nicht nur von der Leistung der HSG, sondern auch von der des Gastgebers ab. Und die haben nach zuvor neun Siegen in Serie zuletzt mit dem 20:28 in Dinslaken zwar wohl die Meisterschaft verpasst, könnten aber trotzdem mit einem Sieg gegen Wesel den Sprung in die Oberliga vorzeitig perfekt machen. Der SVN wäre vier Spieltage vor dem Ende mit zwei Punkten gegen Wesel rechnerisch nicht mehr von Platz drei zu verdrängen.
Wie es für Rang fünf in Sachen Aufstieg aussieht, wird sich erst am Saisonende auflösen. So hat beispielsweise der TuS Opladen zwei Spieltage vor dem Ende die Meisterschaft in der Oberliga Mittelrhein sicher, aber bereits angekündigt, auf die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga zu verzichten. Die Konsequenzen für diese Relegation, die anderen beiden Oberliga-Meister sowie die Folgen für die anderen Ligen sind noch nicht geklärt.