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HSG auf dem Weg zur alten Form

RP, 14,03.2014

Wesel/Schermbeck. Handball-Landesliga: Beim Tabellenzweiten HSG Wesel war zuletzt ein Aufwärtstrend zu erkennen. Er steht beim TV Jahn Hiesfeld II vor einer unangenehmen Aufgabe. Beim SV Schermbeck ist die Luft raus. Von Joachim Schwenk

Die HSG Wesel nähert sich langsam wieder ihrer Form aus dem Jahr 2013, als sie mit Siegen in den ersten zehn Spielen das dominierende Team in der Handball-Landesliga war. Zuletzt war bei den Erfolgen beim HC TV Rhede (31:21) und im Duell der Verfolger gegen den TV Issum (25:20) jedenfalls ein deutlicher Aufwärtstrend bei der Mannschaft zu erkennen, die zuvor vier ihrer ersten sechs Partien im Jahr 2014 verloren hatte. Die Krise hat den Verbandsliga-Absteiger eventuell schon den Titel gekostet. Denn aus eigener Kraft kann es der Tabellenzweite (28:8-Zähler) bei einem Rückstand von einem Punkt auf den Spitzenreiter TSV Bocholt nicht mehr richten.

„Wir sind zwar noch nicht da, wo wir zu Beginn der Saison waren. Doch wir sind auf einem guten Weg, zurück zur alten Form zu finden. Das ist aber auch nötig. Denn jeder Punktverlust, den wir uns jetzt leisten, kann schon das Aus im Kampf um die Meisterschaft bedeuten“, sagt Trainer Sven Esser. Zumal morgen wieder eine unangenehme Aufgabe auf die HSG Wesel wartet. Sie tritt um 17.15 Uhr beim TV Jahn Hiesfeld II an. Der Gastgeber steht mit 17:19-Punkten zwar nur auf dem zehnten Platz. Doch Esser hat einigen Respekt vor dem Kontrahenten, der seinem Team beim 35:29-Erfolg in der Hinrunde einige Probleme bereitet hat.

„Wir spielen gegen eine technisch sehr gut ausgebildete Mannschaft, bei der man zudem nie weiß, ob sie nicht durch einige Akteure aus dem Hiesfelder Oberliga-Team verstärkt wird“, sagt Esser. Deshalb verlangt er von seinem Personal, dass es in der Abwehr ähnlich konzentriert arbeitet wie am vergangenen Samstag beim wichtigen Erfolg gegen den Dritten TV Issum. Der Coach kann diesmal auf alle Akteure zurückgreifen, nachdem Routinier Michael Nölscher zuletzt wegen einer Grippe gefehlt hatte.

Mittlerweile steht auch der Termin für das Halbfinal-Spiel des Kreispokals fest, in dem die HSG Wesel auf die erste Mannschaft des TV Jahn Hiesfeld trifft. Die Partie gegen den Oberligisten wird am Freitag, 28. März, 20 Uhr, in der Halle Nord angeworfen. „Diese Begegnung wird sicherlich ein Höhepunkt in dieser Saison für uns. Es ist ein nettes Zubrot, ein Pflichtspiel gegen einen Oberligisten bestreiten zu können“, sagt Esser.

Beim Vorletzten SV Schermbeck (3:33-Punkte) ist die Luft raus, weil die Mannschaft sich keine Hoffnungen mehr auf den Klassenerhalt in der Landesliga machen kann. „Im Moment ist es schwer, die Jungs zu motivieren. Sie ziehen beim Training zwar weiter hervorragend mit und zeigen gute Leistungen. Doch wenn ein Spiel beginnt, ist die ganze Unbefangenheit von jetzt auf gleich weg“, sagt SVS-Coach Rene Hoffmeister.

Er hat Verständnis dafür. Schließlich hat er eine Saison, wie sie der SV Schermbeck derzeit erlebt, selbst als Spieler beim HC TV Rhede schon durchstehen müssen. „Da machte das Training noch Spaß, die Spiele aber überhaupt nicht mehr“, sagt Hoffmeister. Seinem Team droht eine weitere klare Niederlage. Die Mannschaft ist morgen in der Heimpartie gegen den Tabellenvierten HSG RW Oberhausen II (25:11), die um 18 Uhr in der Sporthalle an der Erler Straße beginnt, wieder einmal nur krasser Außenseiter.

Quelle
Rheinische Post, 14.03.2014
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/sport/hsg-auf-dem-weg-zur-alten-form-aid-1.4104081